Im Rahmen von „Offenen Gärten“ sowie auf selbst organisierten Gartenreisen mit meinen Gartenfreundinnen hatte ich schon oft die Möglichkeit, wunderschöne Privatgärten und ihre Besitzer im In- und Ausland kennen zu lernen. Für mich sagt ein Garten ganz viel über seinen Besitzer aus, es ist, als könne man dort einen kleinen Einblick in dessen Seele erhaschen.
Besonders häufig bin ich in den rheinhessischen Gärten unterwegs: die dortigen GartenführerInnen haben schon seit Jahren ein wunderbares Programm mit Gartenmarkt, „offenen Gärten“, Workshops und weiteren Veranstaltungen für Gartenbegeisterte zusammengestellt. Und ich bedauere es immer wieder, dass es auf unserer Rheinseite kein annähernd ähnliches Programm gibt.
Zwar gibt es auch in Hessen auch eine „Offene Gartenpforte“, und es nehmen auch wunderschöne und beeindruckende daran Gärten teil, aber aus Wiesbaden und den angrenzenden Regionen Rheingau und Taunus sind immer nur ganz wenige, und immer die gleichen Gärten vertreten. Ich frage mich daher schon lange, ob es hier in meiner Heimatstadt Wiesbaden keine solche (geheimen) Gartenparadiese gibt?
So traf es sich gut, dass ich im Rahmen eines Interviews über meinen Blog und meinen Garten gefragt wurde, was ich mir gartenmäßig denn wünschen würde und ich habe meinen Wunsch, schöne Privatgärten in Wiesbaden kennen zu lernen, geäußert. Und einige Zeit nach der Veröffentlichung des Berichtes haben sich tatsächlich Wiesbadener Gartenbesitzer bei mir gemeldet, die mir gerne ihre Gartentore öffnen wollen.
Zwischenzeitlich hatte ich dann auch noch die Gelegenheit, den Garten einer Kollegin zu besuchen und habe durch Zufall weitere private Gärten hier in Wiesbaden kennen gelernt, die alle wunderschön und idyllisch sind, aber deren Existenz man von der Straße aus noch nicht einmal erahnen kann.
So ist die Idee zu einer kleinen Serie über Gartenparadiese in Wiesbaden entstanden – denn man muss wirklich nicht in die Ferne schweifen, um Gartenglück zu erleben.
In loser Folge werde ich hier auf dem Blog über diese Gärten berichten, und starte heute mit einem ganz besonderen
Reihenhausgarten in Mainz-Kostheim
(für Nicht-Wiesbadener: die rechtsrheinisch gelegenen ehemaligen Mainzer Stadtteile Mainz-Amöneburg, Mainz-Kastel und Mainz-Kostheim (AKK) gehören als Folge der Aufteilung der Besatzungszonen nach dem 2. Weltkrieg verwaltungstechnisch zu Wiesbaden)
Der Garten von Monika und Wolfgang Chlumsky hatte beim Kauf des Hauses zunächst den „typischen Handtuch-Charakter eines Reihenhaus-Gartens: ein gerader Weg von der Terrassentür zur Gartentür, links ein Blumenbeet, rechts Koniferen und in der Mitte Rasen…“
Das wollten die beiden aufbrechen und legten als Verlängerung der Terrasse einen geschwungenen Weg an. Der dabei entstandene Aushub wurde in Form eines Berges angehäuft und so entstand ein natürlicher Sichtschutz. Mit Natursteinen befestigt und mit üppiger Stauden- und Sommerblumenbepflanzung vergrößert das so entstandene Hochbeet den Garten optisch und bietet die Möglichkeit, auch in diesem eher kleinen Garten auf eine Entdeckungsreise zu gehen. Ich mag es ja sehr gerne, wenn ein Garten nicht auf den ersten Blick zu erfassen ist.
Durch diese ungewöhnliche Gestaltung wird der Terrassenbereich gegen Einblicke von außen geschützt und auf kleinstem Raum sind außerdem verschiedene unterschiedliche Sitzplätze entstanden, die zu allen Tageszeiten zum Verweilken einladen.
Das Ehepaar Chlumsky hat mir bei meinem Besuch erzählt, dass sie sehr gerne verreisen – allerdings muss dieser Wunsch in den Sommermonaten unerfüllt bleiben, denn da hat eindeutig der Garten, den die beiden sehr lieben, Priorität!
Ich habe mich sehr gefreut, dass die beiden mich in ihr Gartenparadies eingeladen haben, denn normalerweile öffnen sie ihren Garten nicht für Fremde. Ein ganz herzliches Dankeschön dafür!
In unserem Gespräch habe ich auch noch erfahren, dass Monika Chlumsky außer dem Garten noch ein weiteres interessantes Hobby hat: sie stellt mit großem Erfolg Porzellanpuppen her! Ihre Puppen stellen typische Charaktere aus allen Erdteilen dar und haben bei Wettbewerben auch schon zahlreiche Preise und Auszeichnungen gewonnen.
Am 18. und 19. November 2017 öffnet Monika Chlumsky ihre Werkstatt und gibt Besuchern Gelegenheit, in ihre Welt der Puppen einzutauchen (Info unter www.chlumsky.de)
Mit diesem Beitrag nehme ich teil an der Blogparade #sonntagsglück von Soulsister meets Friends.
Hallo, Frau Heilhecker,
Lob in schärfster Form!
Ihr Artikel über unseren Garten ist ganz einfach große Klasse!
Sie glauben gar nicht, wie oft wir uns die exzellenten Fotos angesehen und den einfühlsamen Text gelesen haben!
Wir sind sehr froh, uns auf den Zeitungsartikel hin bei Ihnen gemeldet zu haben. So haben wir Vieles über unseren Garten zurück bekommen: eine Abhandlung, eine Expertise, ein Loblied, eine Biografie, einen Bilderbogen….
Auch für uns hat sich Ihr Besuch sehr gelohnt.
Wir werden gerne mit Ihnen in Kontakt bleiben. Unser Garten steht Ihnen jederzeit offen.
Übrigens: in Ihrem Blog zu schmökern ist ein ästhetisches Vergnügen!
Herzliche Grüße
Wolfgang und Monika Chlumsky
Liebe Monika,
welch einen schönen Garten konntest Du besichtigen. Die Bilder sind, wie immer, wunderschön. Sie bieten mir so manche Anregung, denn ich bin gerade dabei unseren Garten umzugestalten, sprich auch ein bisschen weniger pflegeintensiv zu gestalten. 1700 qm Hanggarten sind halt nicht einfach zu bewältigen. Danke für Deine lieben Worte zu dem Kinderquilt.
Liebe Sonntagsgrüße
Roswitha
Vielen Dank, ich geniesse solche Beiträge und Berichte über Gärten immer sehr! Bestimmt gibt es noch viele kleine oder grössere Gartenparadiese, welche völlig unerahnt und unentdeckt bleiben. Aber ich verstehe auch, wenn Leute ihren Garten nicht für die Öffentlichkeit zeigen mögen. Unser Garten ist zum Beispiel sehr klein, vieles ist so leicht zerstörbar und es bestehen halt keine breiten Wege. Da hätte ich irgendwie Angst um manches Tierchen oder Pflänzchen. Liebe Grüsse, Miuh